Holm, Annika (Text) und Cecilia Torudd (Illustration): Olle und Amanda

„Würdest du gerne einmal Ballon fahren?“

von Anika Mock (1996)

„Der Heißluftballon ist schon verschwunden, und Olle kann ihn nur noch erahnen. Würde er in so einem fahren wollen? Würde er sich trauen?“ – „Auf alle Fälle nicht allein“, antwortet er Amanda, aber das ist ja auch nicht mehr nötig, jetzt, wo sie beide zusammengehören.

Es ist noch gar nicht so lange her, da hat Olle sich sehr über Amanda gewundert: Warum schenkt sie gerade ihm zu Weihnachten ein Tagebuch? Olle ist ganz schön durcheinander. Vielleicht mag Amanda ihn ja wirklich. Aber warum geht sie dann mit Mats ins Kino? Mats und die anderen aus der Klasse wundern sich wiederum manchmal über Olle und Amanda, z. B. beim Schulmarathon.

Als Bella den beiden vorschlägt, nach der Schule in die Stadt zu fahren, fragt Amanda: „Sollen wir?“ „Es ist überwältigend und gleichzeitig selbstverständlich. Es gibt jetzt ihn und Amanda. Sie sagt ‚wir’, und Olle hat noch nie ein so schönes Wort gehört. Das muss er heute Abend ins Tagebuch schreiben.“

Nach den langen Sommerferien hat sich vieles verändert. Schon bei ihrem ersten Wiedersehen vertraut Amanda Olle an, dass ihre Mutter Weihnachten nach Chile zurückkehren wird. Beide begreifen nicht, warum Chile auch Amandas Heimat sein soll. Sie ist doch schließlich in Schweden groß geworden. An diesem Tag schreibt Olle in sein Tagebuch: „Ich hasse dieses Land, das Chile heißt.“

Doch die Entscheidung lässt sich nicht rückgängig machen. Weihnachten und der Abschied rücken näher, und „plötzlich sieht Olle Amandas Rücken auf dem Weg fort von ihm zu einer Schwingtür. Ihm wird eiskalt“.

Die schwedische Autorin Annika Holm schreibt schon lange für Kinder und Jugendliche. 1989 erhielt sie für ihre Bücher den Astrid-Lindgren-Preis. Die Freundschaftsgeschichte von Olle und Amanda stellt sie aus der Sicht des elfjährigen Protagonisten in leicht verständlicher Sprache dar. Olles Gedanken und Gefühle werden so für den kindlichen Leser transparent. Kurze Kapitel und zahlreiche Illustrationen erleichtern die Lektüre.

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