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Zeevaert, Sigrid:
Sam und Bill
Hamburg: Dressler 1993.
124 S.

Zeevaert, Sigrid: Sam und Bill

Alle Weiber sind doof

von Annette Toennies und Magrita Grimoni (1996)

„Als Sam geboren worden war, hatte er von Bill und Lissy, von Frau Florian, von Joschi, Paul und Mike, von Meerschweinchen, Blutsbrüderschaft und von der Liebe und all dem, was auf ihn zukommen würde, nicht das geringste geahnt.“

Als er in die Schule kommt, trifft er Bill, der sein Freund wird. Wenn Sam und Bill einmal nicht befreundet sind, dann liegt das an den „Weibern“, zuerst an Frau Florian. Doch dieses erste Interesse für das andere Geschlecht versiegt bald, und Sam und Bill sind sich einig, dass „alle Weiber doof“ sind. Zur Besiegelung schließen sie die Blutsbrüderschaft.

Nach und nach bekommen Sam und Bill Augen für ganz andere Sachen. Sam etwa schließt sich plötzlich im Bad ein, wünscht sich eine neue Frisur, ärgert sich über den ersten Pickel ... Auch seine Mama Rosina ist nicht mehr so perfekt. Nie versteht sie ihn, will sich in alles einmischen, und ihre ewige Küsserei stört auch. Er ist doch kein kleiner Junge mehr!

Dann bemerken Sam und Bill, dass die Weiber doch nicht alle doof sind. Sam verliebt sich in Lissy und kann nur noch an sie denken. Wenn doch Lissy endlich kapieren würde, was „für ein überaus Netter“ er ist. Das ist alles gar nicht so einfach, aber die Hauptsache: Sam und Bill halten zusammen.

Ohne außergewöhnliche Abenteuer und dramatische Ereignisse beschreibt Sigrid Zeevaert die Entwicklungsgeschichte zweier Jungen und ihrer Freundschaft. Die LeserInnen begleiten Sam von seiner Geburt bis in die Pubertät. Erstaunlich ist, wie es der Autorin gelingt, trotz der Zeitraffung (ca. 13 Jahre auf nur 124 kleinen Seiten!) eine flüssige, in sich geschlossene Geschichte zu schreiben. Die einfache Sprache, die personale Erzählform und die witzigen Personen- und Situationsbeschreibungen machen das Buch zu einem Lesevergnügen, das zeigt: Eine Freundschaft kann und muss Vieles aushalten.

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