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Leseprobe „Dazwischen Ich “

Und Papa schießt weiter scharf. „Weil wir hier fremd sind. Und zusammenhalten müssen. Weil uns dieses Land sonst frisst. Was bist du schon ohne deine Vergangenheit? Nur ein Nichts hat keine Geschichte. So. Genug.“
Und Mama versucht es wieder auf die Taubenart. Sie ist unermüdlich darin. Erschreckend zäh, so zäh wie er, nur anders. „Sie schlägt sich tapfer hier. Sie hilft uns. Du kannst dich auf sie verlassen.“
„Natürlich hilft sie uns! Wir sind doch eine Familie!“
„Eben“, sagt Mama.“Kannst du dich ohne sie verständigen? Ich nicht.“
Papa knurrt irgendetwas, das durch die Tür nicht verständlich ist.
„Vertrau mir. Vertrau ihr. Sie kennt dieses Land besser als du.“
Und mein Vater schreit wieder los. „Gar nichts kennt sie! Sonst hätte sie das nicht getan! Ab sofort werden hier andere Regeln aufgezogen, bevor es zu spät ist. Nein, lass mich los. Lass mich in Ruhe!“
(S. 162)