zum Inhalt springen

Titelbild
Nabb, Magdalen:
Finchen und Lena
Aus dem Englischen von Ulli und Herbert Günther.
Illustrationen von Petra Probst.
Hamburg: Dressler 1995.
116. S.

Nabb, Magdalen (Text) und Petra Probst (Illustration): Finchen und Lena

Finchens allerbeste Freundin

von Sabine Elias und Setsu Kobayashi (1997)

„... bei uns kannst du nicht länger bleiben, weil ich nicht mehr deine Freundin bin, deshalb mußt du draußen auf der Treppe schlafen.“ Ganz unverblümt sprudeln die Worte aus Lena heraus. Sie und ihre Freundin könnten nicht unterschiedlicher sein: Lena gilt bei allen als ängstliche Petze, die sich – ganz anders als Finchen – nie ihre Kleider beschmutzt oder zerreißt. Doch auch wenn sie manchmal ganz unaustehlich ist – Lena bleibt Finchens beste Freundin.

Magdalen Nabb zeichnet hier das Bild einer Freundschaft zwischen zwei Nachbarskindern mit all ihren Höhen und Tiefen: ein kleiner Konflikt, man entzweit sich – doch schnell verträgt man sich auch wieder.

Mit „Finchen und Lena“ setzt die englische Autorin die seit 1993 in deutscher Sprache erscheinende „Finchen“-Reihe fort. Auch in diesem Band erzählen drei Episoden aus dem Leben des siebenjährigen Mädchens und seiner Spielfreunde. Humorvoll wird vom Alltag der Kinder berichtet, von dem, was ihnen wichtig ist. So bringen in „Finchen und die Geheimfeier“ die phantasievollen Einfälle der Heldin Überraschungen in das Leben der Kinder. Ihre Tapferkeit kann sie in „Finchen schläft bei Lena“ unter Beweis stellen. Und dass auch die beste Freundschaft nicht frei von Neid und Missgunst ist, muss sie in „Finchen und die Hochzeit“ erfahren.

Nicht zuletzt durch die personale, von kindlicher Egozentrik bestimmte Erzählsituation wird Finchen zu einer Identifikationsfigur für die junge Leseschaft. Immer wieder wird die Welt der Erwachsenen aus der kindlichen Perspektive kritisiert: „Erwachsene unterhalten sich ständig. Reden und reden langweiliges Zeug und werden wütend, wenn man sie unterbricht.“

Der Text ist gekennzeichnet durch seine einfache Sprache, den umfangreichen Anteil an wörtlicher Rede und eine große Schrift. Petra Probst hat in zahlreichen Bleistiftzeichnungen Situationen aus den Episoden nachempfunden. Neue Geschichten von Finchen gibt es im Herbst 1996 in einem siebten Band der Reihe.

Leseprobe